Überlieferungen zufolge soll der Schwarzkümmel „alle Krankheiten dieser Welt heilen, außer den Tod“. Dass diese Aussage wohl ein wenig überzogen ist, konnten Mediziner, Forscher und Wissenschaftler bereits feststellen. Dennoch ist der Schwarzkümmel alles andere als ungesund, seinen Ursprung hat er übrigens im Orient, wo er auch heute noch als Heilmittel Verwendung findet. Heute betrachtet man den Schwarzkümmel als gern gesehenes Gewürz. Doch was kann der Schwarzkümmel wirklich, welche Auswirkungen hat er tatsächlich auf den menschlichen Organismus und wo genau kann man ihn verwenden?
Echter Schwarzkümmel – Anbau und Herkunft
Der echte Schwarzkümmel stammt aus der Familie der Hahnenfußgewächse und kann bis zu 50 Zentimeter hoch wachsen. Dabei ist er eher schlank, als zierlich zu bezeichnen und sieht optisch „krautig“ aus. Zu erkennen ist eine leichte Behaarung an den Stielen, aufrecht stehende Stängel und Streifen im oberen Teil der Pflanze. Interessant sind die gefiederten Blätter des echten Schwarzkümmelns, abgerundet durch eine Spitze und etwa 2 Millimeter breite Blattteile. Die Blüte des echten Schwarzkümmels steht alleine und wird nicht durch umliegende Blätter geschützt. Die Blüten selbst besitzen eine attraktive Farbe, weiß und hellblau, fallen allerdings schon in einem sehr frühen Stadium ab. Außerdem besitzt die Schwarzkümmelpflanze bis zu 10 Honigblätter und etliche Staubblätter. Die kleinen Schwarzkümmelsamen befinden sich in den geschlossenen Balgfrüchten und diese sind es auch, die gerne zu Heilzwecken verwendet werden.
Seinen Ursprung findet der echte Schwarzkümmel in Teilen des Iraks und der Türkei. Die anfänglich zitierte Aussage stammt ebenfalls von einem damaligen Propheten, namens Mohammed. Mit den Jahren fand man die Pflanze aber auch in Indien, in Nordafrika und Südeuropa. Inzwischen kann man die Schwarzkümmelsamen auch im Baumarkt oder im Gartencenter käuflich erwerben, allerdings sind die Bedingungen für gutes Wachstum in Deutschland nicht ideal. Wer es dennoch im heimischen Garten versuchen möchte, der sollte sich einen humusreichen Boden suchen und einen sehr sonnigen Platz wählen. Schwarzkümmel braucht einiges an Sonne und Wärme. Aus diesem Grund eignet sich der Anbau auch ausschließlich im Frühjahr, gedüngt werden muss er übrigens nicht. Ernten kann man sie, wenn die Samen eine schwarz-braune Farbe bekommen, im Anschluss trocknet man sie einige Zeit richtig gut aus.
Was steckt im Schwarzkümmel?
Was die Inhaltsstoffe des Schwarzkümmels betrifft, so sind diese ziemlich reichhaltig vorhanden. Und das in einer derartigen Menge, sodass sie sich auf den Gesundheitszustand auswirken können. Allerdings ist die Zusammensetzung ein wenig komplexer als bei anderen Heilpflanzen, beispielsweise dem Marihuana, dessen Hauptbestandteil im THC zu finden ist und darüber hinaus nicht viel zu bieten hat.
Im echten Schwarzkümmel stecken vor allem Bitterstoffe, darüber hinaus sind rund 60-80 Prozent ungesättigte und gesättigte Fettsäuren enthalten. Auch die gesundheitsfördernde Linolsäure muss besonders erwähnt werden, denn sie stellt eine sehr wichtige Fettsäure dar, die vom Organismus sehr gut verwertet werden kann. Dabei handelt es sich um eine nicht vom Körper selbst herstellbare Fettsäure, die ausschließlich über die Nahrung in den Körper gelangen kann. Desweiteren können acht verschiedene Aminosäuren im Schwarzkümmel festgestellt werden:
- Arginin
- Asparagin
- Glycin
- Phenylalanin
- Serin
- Tyrosin
- Valin
Auch Vitamine sind im Schwarzkümmel enthalten, unter anderem die Vitamine A, B, C und E. Zu den enthaltenen wichtigen Mineralstoffen gehören Magnesium und Selen, beides im Schwarzkümmel zu finden. Auch gewisse ätherische Substanzen können aus den Samen gewonnen und zu Öl verarbeitet werden.
Wirkungsweise des echten Schwarzkümmels
In der Alternativmedizin oder der Naturheilkunde wird der Schwarzkümmel immer beliebter, auch seine bisherigen Heilungserfolge sind erstaunlich. Vielleicht sollte man Schwarzkümmel keine Wunderheilungen unterstellen, dennoch aber positive Eigenschaften, welche durchaus auch bei Krankheiten wirken können.
Beispielsweise ist der Schwarzkümmel inzwischen dafür bekannt, den Blutzucker zu senken und den Blutdruck zu regulieren. Bei Entzündungen und Schmerzen konnten bislang ebenfalls einige Verbesserungen aufgrund von Einsätzen mit Schwarzkümmel oder Schwarzkümmelöl festgestellt werden. Darüber hinaus fördert Schwarzkümmel die Verdauung, wirkt effektiv gegen Krämpfe und kann sogar bei Menstruationsbeschwerden helfen.
In der Naturheilkunde wird echter Schwarzkümmel vor allem bei asthmatischen Erkrankungen verwendet, beispielsweise Keuchhusten oder Allergien. Darüber hinaus sind Anwendungen bei Verdauungsproblemen üblich, vor allem bei ständigen Blähungen. Aber auch Koliken oder Durchfall sind mit Schwarzkümmel gut zu behandeln, sofern die Erkrankungen medizinisch betreut und medikamentös behandelt werden.
Die Symptome von Hautkrankheiten konnten sich mit dem Einsatz von Schwarzkümmel ebenfalls bessern. So sind Akne oder Neurodermitis und auch Schuppenflechte gut mit den Samen zu behandeln. Bei Pilzerkrankungen oder Menstruationsbeschwerden und Problemen mit den Atemwegen ebenfalls.
Ja, die Liste der möglicherweise gut zu behandelnden Symptome mit Schwarzkümmel ist lang, aber dennoch keine Garantie auf Heilung der entsprechenden Krankheit. Da auch jeder Organismus unterschiedlich auf äußere Einwirkungen und Zunahmen von Lebensmitteln reagiert, sind auch die Wirkungsweisen unterschiedlich.
Gibt es Nebenwirkungen bei Schwarzkümmel?
Generell zeigen sich überwiegend positive Auswirkungen auf den Organismus, sofern man sich einer längerfristigen Einnahme mit Schwarzkümmel aussetzt. Unverträglichkeiten kommen sehr selten zu tragen und auch negative Begleiterscheinungen sind möglich, wenn auch in sehr schwacher Ausprägung. Durch den hohen Anteil an Säure im Schwarzkümmel kann es zu saurem Aufstoßen nach der Einnahme kommen. Menschen mit einer empfindlichen Magenschleimhaut sollten sich der Reizung deshalb eher nicht aussetzen. Als weitere mögliche Nebenwirkung zählt Durchfall, obwohl die meisten Durchfälle mit Schwarzkümmel sogar gut zu behandeln sind.
Anwendungsbereiche Schwarzkümmel – ab in die Küche!
Schwarzkümmel ist ein Gewürz, genauer betrachtet ein Küchengewürz, mit dem es sich hervorragend Kochen und Backen lässt. Vor allem in Salaten oder Gebäcken sieht der Schwarzkümmel nicht nur ansprechend aus, sondern schmeckt auch wunderbar. Am besten eignen sich orientalische Gerichte für die Verwendung, was aber natürlich nicht fix vorgeschrieben ist.
Und wie schmeckt der Schwarzkümmel? Generell hat der Kümmel einen würzigen, scharfen Geschmack, wobei er sich gut als Pfefferersatz eignet. Genutzt werden kann der Schwarzkümmel in geriebener oder ganzer Form. Dann passt er hervorragend zu Spinat, Bohnen oder Gurken. Auch Geflügel oder Lamm, Bot, Kuchen und sogar Süßspeisen passen mit dem Schwarzkümmel zusammen. Wer die Kümmelsamen in der Pfanne anröstet, der erhält einen besonders intensiven Geschmack.
Vielseitige Einsatzmöglichkeiten von Schwarzkümmelöl
Aus den Samen des Schwarzkümmels kann, wie bei vielen anderen Samenarten auch, wunderbares Öl produziert werden. In aller Regel wird hierfür eine Ölpresse benötigt, welche die Samen mit gewissem Druck presst und die Feuchtigkeit herausdrückt. Das gewonnene Öl besitzt vielseitige, äußerst positive Eigenschaften für die Gesundheit. Es erweitert das Repertoire an Einsatzmöglichkeiten erheblich.
Gewonnen werden kann fetthaltiges Schwarzkümmelöl, welches für Speisen und Salate verwendet werden kann, und ätherisches Öl. Beide Varianten sind äußerst gesund und werden entweder per Kaltpressung oder mittels Wasserdampfdestillation zubereitet. Während der Kaltpressung bleiben bekanntlich sämtliche gesunde Inhaltsstoffe, Vitamine und Mineralstoffe und andere Stoffe, enthalten. Soll ätherisches Öl hergestellt werden, so werden die Samen während der Pressung mit Wasserdampf gepresst.
Vor allem in der Hautpflege kann das Schwarzkümmelöl seine wunderbaren Eigenschaften entfalten. Von außen aufgetragen zieht das Öl tief in die Haut ein. Dank seiner entzündungshemmenden Aspekte ist es beispielsweise möglich, dass das Öl bei Akne oder unreiner Haut hilft. Sehr häufig berichten Anwender/innen von einem deutlich verbesserten Hautbild nach wenigen Wochen. Auch bei Wunden fördert das Öl die Wundheilung, was Berichten zufolge bereits binnen weniger Tage zu sehen ist.
Auch auf das Haar aufgetragen eignet sich das Schwarzkümmelöl, dem es beispielsweise während einer Haarkur zu mehr Stabilität und Fülle verhilft. Viele Frauen berichten von mehr Glanz und einem geschmeidigen Gefühl während der Haarpflege. Dies ist vor allem aufgrund des wertvollen Beta-Carotins möglich, welches zur Erneuerung von Haarzellen beiträgt. Das im Schwarzkümmel vorkommende Biotin kann sogar splissiges und brüchiges Haar reparieren, die Folsäure kann das Wachstum der Haare beschleunigen. Für mehr Struktur könnten die Mineralstoffe im Schwarzkümmelöl verantwortlich sein.
Schwarzkümmelöl für Tiere
Dem einen oder anderen Tierbesitzer kommt das Schwarzkümmelöl vielleicht bekannt vor, vor allem im Bereich der Pferde. Tatsächlich ist die Anwendung im Tierbereich nicht selten, denn dort gilt es als natürliches Heilmittel. Bei Atemwegserkrankungen wie Husten oder Asthma kann das Schwarzkümmelöl dem Tier helfen, vor allem im Winter ist es meist eine Wohltat zusammen mit Tee und Hafermischungen.
Bei Hunden und anderen Tieren wirkt sich das Schwarzkümmelöl nicht selten auf die Fellbeschaffenheit aus. So kann es zu einem seidig glänzenden Fell kommen, welches sich gerade bei Langhaarrassen leichter auskämmen lässt. Und nicht nur das, auch diverse Parasiten wie Zecken und Flöhe können im Sommer abgewehrt werden.
Schwarzkümmel – gut fürs Immunsystem und jeden Haushalt
Wer Schwarzkümmel – egal in welcher Form – in seinem Haushalt hat, der unterstützt sein Immunsystem maßgeblich. Wichtig für den Kauf ist es aber, auf die Qualität des Schwarzkümmels zu achten. Wer sich nicht selbst gärtnerisch verausgaben kann, der sollte zusehen, den echten Schwarzkümmel aus gutem Anbau und in guter Qualität zu erwerben. Gerade bei Ölen besteht leider die Gefahr, dass andere Beimischungen fremder Öle im reinen Schwarzkümmelöl enthalten sind. Dies kann die Wirkung des Öls beeinflussen. So auch entstehende Terpene, welche letztendlich im Körper toxisch wirken.
Was die Darreichungsformen anbelangt, so gibt es keine festen Regelungen über Menge und Dosierung. Die Samen können nach Gefühl, ähnlich wie bei anderen Gewürzen, verwendet werden. In Form von Öl empfehlen sich täglich drei Teelöffel, eingenommen über einen Zeitraum von drei bis sechs Monaten. Als weitere Darreichungsform sei die Inhalation zu nennen, wobei zwei Esslöffel auf einen Liter kochendes Wasser gerührt werden. Der Dampf kann krampfartigem Hustenreiz entgegenwirken oder bei Bronchitis schmerzlindernd wirken. Schwarzkümmel gibt es darüber hinaus auch in Form von Kapseln, wobei diese Form der Darreichung häufig bei Allergikern gewählt wird, um die Auswirkungen des anstehenden Frühlings vorzubeugen.