Raubmilben sind nützliche Helfer um Herr über den Spinnmilbenbefall zu werden

Raubmilben, botanisch Gamasina genannt, bilden eine Milbengruppe, die zur Überordnung der Parasitisformes gehören. Wie alle anderen Milben auch besitzen Raubmilben vier Beinpaare und verfügen über den charakteristisches sechseckigen und abgeflachten Körper. Dabei überragen die Beine deutlich den Körper. Im Bereich des Kopfes befinden sich sehr kräftige Greifwerkzeuge, die in Haken auslaufen und eines der auffälligsten Merkmale der Raubmilben sind. Sie entwickeln sich aus einem Ei über ein Larvenstadium sowie zwei Nymphenstadien. Dies dauert rund vier Wochen, dann sind Raubmilben ein ausgewachsenes Tier. Die Ernährung dieser Art der Milben besteht in erster Linie aus den Hautprodukten des Wirtes. Je nachdem um welchen Wirt es sich handelt, gelten Raubmilben als Schädlinge oder als Nützlinge.

Befallen Raubmilben Säugetieren, dann führt dies zu Hauterkrankungen. Oftmals sind es Haustiere, die von Raubmilben befallen werden. An ihnen kann man im Bereich des Kopfs und des Rückens dann vor allem räudeartige Symptome beobachten. In einem solchen Fall sollte unbedingt ein Tierarzt aufgesucht werden. Die Raubmilbe kann auch den Menschen befallen. Dies zeigt sich dann in einer Dermitis, die von einem sehr starken Juckreiz begleitet wird. Des Weiteren bilden sich bei einem menschlichen Befall mit Raubmilben hirsekorngroße, flache Knötchen auf der Haut. Ein Besuch bei einem Arzt, am besten gleich bei einem Hautarzt, ist an dieser Stelle sehr zu empfehlen. Raubmilben können zwar auch einfach ausgekämmt werden und zeigen sich dann wie bewegliche Hautschuppen. In der Regel befallen diese Parasiten nur die Hautoberfläche. Im Einzelfall schaffen sie sich aber auch Gelegenheiten zum Rückzug in der Haut, die dann in Form von Pseudotunneln auftreten.

Während ein Befall von Mensch und Tier durch Raubmilben eher unangenehm ist, werden sie in der Schädlingsbekämpfung hingegen ganz gezielt eingesetzt. Vorzugsweise befinden sich die Einsatzgebiete als Nützlinge in der ökologischen Landwirtschaft sowie im ökologischen Weinbau. Auch im Obstbau und im integrierten Weinbau werden Raubmilben als natürlicher Schädlingsbekämpfer und als Alternative zum chemischen Pflanzenschutz eingesetzt. Durch die Raubmilben können Schädlinge wie Spinnmilben und Kräuselmilben kontrolliert werden.

Im Bereich des Weinbaus ist es vor allem die Raubmilbenart Typhlodromus pyri, die von sehr großer Bedeutung ist. Da sie in Weingärten bei der Durchführung von einem nützlingsschonenden Pflanzenschutzes vorhanden ist, können Schadmilben unterdrückt werden. So brauchen im Kampf gegen die Rote Spinne, die Bohnenspinnmilbe sowie die Rockenmilben und vor allem die Schildlauslarven keine chemischen Insektenschutzmittel mehr eingesetzt werden. Dies ist nicht nur ein Vorteil für die Umwelt, sondern auch für den Geschmack des Weines, der später gekeltert wird.