Die Okkulation ist eines von vielen Veredelungsverfahren welche besonders bei Rosen eingesetzt wird.

Okulation ist ein Veredelungsverfahren welche hauptsächlich bei Rosen Anwendung findet. In eine Unterlage welche als Mutterpflanze bezeichnet wird, wird in den Wurzelhals ein Auge eingesetzt. Das Auge wird flach aus dem Edelreis mit einem Okuliermesser herausgeschnitten. Dabei sollte der Edelreiser möglichst frisch von der Mutterpflanze geschnitten werden und nach Möglichkeit Krankheits- und Schädlingsfrei sein. Das Auge wird dabei in einen ca.15cm langen einjährigen verholzten Trieb eingesetzt. Dazu wird an der Unterlage mit einem sehr scharfen Messer ein T-förmiger Schnitt angebracht, so dass sich die Rinde nach links und rechts vorsichtig lösen lässt. Dabei sollte der Schnitt nur einige Millimeter in die Rinde hineinreichen. In die Lücke wird nun das ausgeschnittene Auge eingesetzt und nach unten verschoben damit es in der Rindentasche liegt. Im Anschluss werden die beiden Klappen des T-Schnittes wird zurückgeklappt. Die Veredlung muss nun Luft- und wasserdicht verschlossen werden. Dies geschieht entweder mit Klebeband oder aber Bastverschlüssen wie einer Okulette. Diese dient dazu das Auge möglichst fest an das Kambium der Unterlage zu drücken. Auch kann die Wunde mit Wachs verschlossen werden.

Okuliert wird einmal im Jahr in der Zeit von Juli bis Ende August. Das Auge braucht anschließend einige Zeit um anzuwachsen. Da das Auge nach und während der Okulation rasch austrocknen kann, sollte das Wetter zur Zeit der Okulation nicht zu trocken und heiß sein. Abhilfe kann eine Zusatzbewässerung schaffen. Trocknet das Auge in der Zeit des Anwachsens aus, ist die Okulation misslungen und muss wiederholt werden. Idealerweise ist am Auge noch ein kleiner Blattstiel an dessen Entwicklung der Erfolg der Okulation zu messen ist. Nach etwa ein bis drei Wochen kann man am Blattstiel sehen, ob die Veredelung erfolgreich verlaufen ist. Wenn der Blattstiel noch grün und vital aussieht und leichte abfällt ist die Veredelung gelungen. Ist jedoch der Blattstiel eingetrocknet kann die Veredelung als gescheitert angesehen werden.

Bei erfolgreicher Okulation werden sich im folgenden Frühjahr neue Triebe aus dem Auge entwickeln und die neue Edelpflanze darstellen. Anschließend wird der Trieb oberhalb der Veredelung abgeschnitten, sodass nur noch der sogenannte Edeltrieb übrig bleibt.

Eine weitere Art der Okulation ist die sogenannte Chip-Veredelung. Diese findet bevorzugt Anwendung in den USA und in England. An der Unterlage wird horizontaler ca. 2-3 tiefer Schnitt angebracht. Ein zweiter Schnitt wird ca. 3 cm oberhalb der ersten Schnittstelle angesetzt und nach unten gezogen. Es entsteht eine sogenannte Rindenzunge herausgeschnitten und entsorgt. Im Anschluss wird ein Auge aus dem Reiser mit der gleichen Schnitttechnik herausgeschnitten, so dass sich die grünen Schichten des Kambiums decken.

Das ausgeschnittene wird in die Schnittstelle der Unterlage eingefügt und die Wunde versiegelt. Der Vorteil ist das gechipt werden kann wenn ein Okulieren aus klimatischen Gründen oder zeitlichen Gründen nicht mehr möglich ist. Jedoch steht dem ein goher Zeitaufwand gegenüber.