Laufkäfer

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Der Laufkäfer ist ein seltsames und gleichzeitig interessantes Geschöpf

Laufkäfer, botanisch Carabidae genannt, sind eine sehr artenreiche Familie der Käfer. Es gibt allein in Mitteleuropa rund 85 verschiedene Gattungen mit fast 750 Arten. Auf der ganzen Welt sind mehr als 40.000 Laufkäferarten bekannt. Dabei unterscheiden sich die Arten der Laufkäfer in ihrer Größe und in ihrem Aussehen teilweise enorm voneinander. Die Arten, die in Mitteleuropa anzutreffen sind, werden zwischen zwei und 70 Millimeter groß. Alle Arten aber verfügen über fünfgliedrige Fußglieder an allen drei Beinpaaren. Daneben haben alle einen speziellen Seitenrand der Stirn mit Antennen mit elf Gliedern. Ferner haben Laufkäfer Brustplatten, deren drei Thoraxsegmente miteinander verwachsen sind.

Laufkäfer sind sehr nachtaktive und räuberische Tiere. Sie ernähren sich von am Boden lebenden Insekten und Gliederfüßer. Die Arten, die bis zu 70 Millimeter groß werden, ernähren sich zudem auch von Schnecken und Regenwürmern. Am Tage verstecken sich Laufkäfer in erster Linie unter Steinen, Pflanzenresten oder unter der Rinde von morschen Bäumen. Teilweise leben Laufkäfer aber auch in Geästen von Bäumen, denn unter den Tieren gibt es auch Pflanzenfresser. Darunter fallen beispielsweise die Art der Kanalläufer, die auf Getreidekörner spezialisiert sind. Viele Arten der Laufkäufer gelten als nützliche Schädlingsvertilger. Dies ist beim Goldlaufkäfer, dem Puppenräuber, dem Gartenlaufkäfer sowie dem Lederlaufkäfer, Uferlaufkäfer, Gespenstlaufkäfer und dem Bombardierkäfer der Fall. Allein der Getreidelaufkäfer gilt als Schädling. Jedoch können Laufkäfer auf einer Schneckenfarm ganz schnell auch zur Plage werden, denn nicht selten findet man hier zahlreiche leere Scheckenhäuser.

In der freien Wildbahn sind viele Arten der Laufkäfer gefährdet, da sie auf ganz spezielle Lebensräume und Lebensbedingungen angewiesen sind, diese aber immer seltener vorfinden. In ihrem Vorkommen sind diese Arten der Laufkäfer, die sich extrem angepasst haben, aufgrund der zunehmenden Zerstörung der natürlichen Ökosysteme und Biotop, sehr stark reduziert. Dies hat in der Vergangenheit dazu geführt, dass einige Arten stärker gefährdet sind als andere und damit auch auf der Roten Liste geführt werden. Vor allem bei den großen Arten ist dies der Fall. Da allerdings der Laie die kleineren von den größeren Arten nur sehr schlecht auseinander halten kann, wurden generell alle auffällig großen Arten unter die besonderen Bestimmungen der Bundesartenschutzverordnung gestellt. Dieser besondere Schutz gilt für alle Arten der Echten Laufkäfer, für die Puppenräuber und die Schaufelläufer. Des Weiteren bezieht sich dieser besondere Schutz auch auf die Sandlaufkäfer, die eine eigene Familie der Laufkäfer bilden. Als vermutlich komplett ausgestorben gelten die Arten „Mecodema punctellum“ von Stephens Island und die Art „Aplothorax burchelli“ von St. Helena.

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