Die Kastanie war nicht immer heimsich sionder gelangte erst Ende des 16. Jahrhunderts nach Westeuropa.
Der Kastanienbaum ist ein beliebter Zierbaum und steht in vielen Parks und Alleen. Es gibt 15 verschiedene Arten von Kastanien. Die wohl bekanntesten sind die Rosskastanien und die Edelkastanien.
Rosskastanien kann man im Gegensatz zu den Edelkastanien, auch bekannt als Maronen, nicht essen. Sie sind giftig.
Rosskastanien gehören zur Baumfamilie der Rosskastaniengewächse. Ihr lateinischer Name ist Aesculus hippocastanum. Hippos steht hier für Pferd oder Ross und Castanon für Kastanie. Daher hat die Rosskastanie wahrscheinlich auch ihren Namen, weil sie als Viehfutter verwendet wird.
Bereits vor der Eiszeit war die Kastanie in Mitteleuropa heimisch. Während der Eiszeit gab es sie jedoch nur noch auf einem kleinen Gebiet der Balkanhalbinsel. Die Türken brachten die Kastanie im 16. Jahrhundert nach Konstantinopel. Von dort aus verbreitete sie sich über Italien nach Frankreich, bis es sie im 17. Jahrhundert auch in England gab. Heute gibt es die Kastanie wieder in ganz Europa.
Die Kastanie kann bis zu 30 Meter hoch werden. Er ist an seinen auffälligen großen Blättern zu erkennen, die aus fünf bis sieben Fingern bestehen. Ihr Rand ist doppelt gesägt. Der Blattstiel ist bis zu 20 cm lang.
Schon im Winter bilden die Bäume am Ende ihrer Zweige Knospen, die groß, klebrig und glänzend sind. Sie sind bis zu 3 cm lang. Wenn es im Frühjahr wärmer wird, platzen die Knospen auf und die ersten hellgrünen Blätter sind zu sehen.
Kastanienbäume blühen von April bis Mai. Die weißen Blüten stehen in bis zu 30 cm hohen Rispen, auch Kerzen genannt. Im September und Oktober bilden sich in grünen stacheligen Schalen die Früchte. Sie fallen im Herbst vom Baum, platzen auf und ein bis drei rundliche Kastanien kommen zum Vorschein.
Die Rinde des Kastanienbaums ist graubraun und glatt. Sie wurde früher als Mittel gegen Verdauungsstörungen und gegen Fieber verwendet. Flüssiges Rosskastanienextrakt wird bei Venenleiden und Durchblutungsstörungen angewandt. Hauptsächlich sind Kastanien aber Tierfutter und werden darum häufig an Waldrändern und Lichtungen gepflanzt.