Besonders bei der Gestaltung kleinerer Gärten empfehlen sich Kletterpflanzen immer wieder aufs Neue, da Sie ihrem Besitzer eine unglaubliche Blütenfülle bei recht geringem Platzbedarf versprechen. Damit Sie Ihren Rankpflanzen die besten Bedingungen schaffen, benötigt es jedoch etwas Planung. Während einige Sorten durch starke Haftwurzeln nahezu mühelos Wände und Mauern erklimmen, benötigen andere Pflanzen Kletterhilfen um Ihre wahre Pracht zu entfalten. Unterschieden wird in einjährige und mehrjährige Kletterpflanzen. Während Sie mit einjährigen Exemplaren sehr flexibel in Ihrer Gartengestaltung sind, und Jahr für Jahr aufs Neue entscheiden können, welche Art Pflanze in Ihrem Garten wachsen und gedeihen soll, sollten Sie bei mehrjährigen Exemplaren besonders geschickt planen, damit Sie auch nach Jahren noch Freude an Ihren Pflanzen haben. Kletterpflanzen lassen sich besonders vielseitig einsetzen und verschönern binnen kürzester Zeit Hausfassaden oder verwandeln triste Sichtschutzwände in ein wahres Blütenmeer. Romantisch bewachsene Rosenbögen oder einfach bepflanzte Obelisken ziehen Ihre Blicke gerne auf sich. Für jeden Standort und nahezu sämtliche Lichtverhältnisse existieren die entsprechenden Pflanzen, so dass selbst der Besitzer eines schattigen Gartens in den Genuss herrlich blühender Rankpflanzen kommen kann.
Einjährige Rankpflanzen
Zu den einjährigen Rankpflanzen zählen beispielsweise die Glockenrebe, die Duftwicke, die Erbse, der Zierkürbis, und auch die Kapuzinerkresse und die Gloxinie. Üblicherweise werden diese Arten im zeitigen Frühjahr auf der Fensterbank ausgesät und nach den letzten Nachtfrösten an Ort und Stelle im Garten eingepflanzt. Wer diese Arbeit vermeiden möchte, kann auch auf vorgezogene Exemplare aus dem Gartencenter zurückgreifen.
Mehrjährige Kletterpflanzen
Die bekanntesten Arten an mehrjährigen Kletterpflanzen sind die Clematis, der wilde Wein, der Blauregen, das Efeu oder die Kletterrose. Sämtliche Arten sind sehr robust und kommen in unseren Gefilden zumeist mit einem minimalen Winterschutz aus. Bei der Gartenplanung sollten Sie jedoch den Standort der Pflanzen nicht außeracht lassen, damit Ihre Pflanzen optimal gedeihen und wachsen können.
Die perfekte Rankhilfe – Rankgitter, Rankhilfe, Spalier, Obelisk und Co.
Während einige Arten an Kletterpflanzen, beispielsweise das Efeu oder die Kletterhortensie keinerlei Rankhilfe benötigen, da diese Exemplare über hervorragende Haftwurzeln verfügen, mit denen sie an Mauern und Fassanden heranwachsen, benötigen reine Rankpflanzen immer eine Hilfe um empor zu wachsen. Pflanzen wie Clematis, wilder Wein oder Blauregen, würden es ohne einen entsprechenden Unterbau nicht schaffen, in die Höhe zu wachsen. Optimalerweise verfügen diese Rankhilfen über eine gitterförmige Struktur, damit die Pflanzen sowohl Halt in der Höhe als auch in der Breite finden. Rankpflanzen bilden Ihre Ranken immer beidseitig vom Spross aus und hangeln sich entlang der Wuchshilfe in beinahe jede Richtung.
Kletterhilfen lassen sich zumeist recht leicht selbst herstellen. Gerade an Mauern genügen einige Holzlatten und das entsprechende Werkzeug. Einfacher und leichter ist es jedoch, auf fertiggestellte Rankhilfen zurückzugreifen. Hier bietet der Markt eine unendlich große Auswahl unterschiedlicher Modelle und Formen. In den vergangenen Jahren werden Kletterhilfen aus Metall immer beliebter bei den Gartenfreunden, da diese besonders robust und pflegeleicht sind. Einmal aufgestellt, machen diese Kletterhilfen keinerlei Arbeit mehr und regelmäßiges streichen mit Holzschutzlasur entfällt. So sparen sie sich Jahr um Jahr viel Zeit, die Sie mit der Pflege Ihrer Pflanzen und Ihres Gartens verbringen können. Wer über die nötigen Kenntnisse und handwerkliches Geschick verfügt, kann mit den entsprechenden Materialien seine Metallkletterhilfe auch einfach selbst bauen.
Rankgitter auch bei Selbstkletterern nutzen?
Zwar benötigen die meisten Pflanzen, die über Haftwurzeln verfügen, keine zusätzliche Kletterhilfen, wir verraten Ihnen jedoch, weshalb der Einsatz eines Rankgitters dennoch sinnvoll ist. Zum einen können sehr glatte Mauern und Wände den Pflanzen zum Teil keine ausreichende Haftmöglichkeit bieten, zum anderen wachsen die Wurzeln mitunter sehr rief ins Mauerwerk ein, so dass ein späteres Entfernen der Pflanzen selten bis gar nicht ohne größere Beschädigungen des Mauerwerkes von statten gehen kann. Dieses Problem lässt sich mit einer entsprechenden Kletterhilfe zwar nicht vermeiden, reduziert mögliche Schäden allerdings zum Teil.
Rankpflanzen für die Verschiedenen Standorte
Damit Ihre Pflanzen bestmöglich gedeihen ist die Auswahl der richtigen Pflanze immer standortabhängig. Während anspruchslose Pflanzen wie der Efeu nahezu überall gedeihen, werden Sie sich niemals über die üppige Blütenpracht einer Kletterrose an einem schattigen Standort erfreuen können. Deshalb geben wir Ihnen im Folgenden einen Überblick über die verschiedenen Standorte.
Kletterpflanzen für sonnige Standorte
Zu den sonnenverliebtesten Kletterpflanzen zählen die unzähligen Sorten der Kletterrose. Sowohl neue Sorten wie „Happy Dance“ als auch historische Rosen wie die Sorten „New Dawn“ oder „Bobbie James“ lieben einen sehr sonnigen Standort und verwöhnen Sie mit einer üppigen Blütenpracht. Damit Ihre Rosen schön und kompakt wachsen sollten Sie diese in regelmäßigen Abständen schneiden. Auch der schnellwachsende Blauregen liebt Sonne und Wärme über alles. Je nach Art wächst er bis zu 15 Meter in die Höhe, benötigt allerdings auf Grund seiner verholzenden, stammigen Triebe eine starke Unterkonstruktion ähnlich einer Pergola oder eine Konstruktion aus Drahtseilen. Achten Sie beim Kauf darauf, dass Sie veredelte Exemplare erwerben, nur diese setzen viele Blüten an. Weitere Sorten, die einen möglichst sonnigen Standort wünschen sind die Duftwicke, Löwenmäulchen. Glockenrebe, schwarzäugige Susanne, Passionsblume, Weintraube und die Klettertrompete.
Kletterpflanzen für halbschattige Standorte
Je sonniger eine Kletterpflanze stehen kann und darf, desto größer ist deren Blütenvielfalt. Daher ist es im Halbschatten oder Schatten gar nicht so einfach, wahre Blütenprachten zu züchten. Bis auf eine Ausnahme, die Clematis. Als typische Waldpflanze ist sie schlechte Lichtbedingungen gewöhnt und verzaubert vom Frühling bis in den Herbst mit traumhaften Blüten in den unterschiedlichsten Farben. Die Clematis ist eine sehr schnell wachsende Kletterpflanze, bietet allerdings nur ab dem Zeitpunkt des Austriebs im Frühjahr bis zum Blattabfall im Herbst einen entsprechenden Sichtschutz. Ebenfalls im Halbschatten gedeihen sämtliche Formen des Geißblatts, die ebenfalls einige Blüten erscheinen lassen und der Hopfen.
Kletterpflanzen für schattige Standorte
An schattigen Standorten hat sich das Efeu am besten bewährt. Zwar bringt es zu keinem Zeitpunkt Blüten hervor, belohnt Sie jedoch mit satten grünen Blättern über das ganze Jahr. Das kann besonders dann ein Vorteil sein, wenn Sie Ihre Kletterpflanzen als Sichtschutz einsetzen möchten. Auch Kletterhortensien und die Großblättrige Pfeifenwinde fühlen sich im Schatten wohl und schaffen es an diesem Standort auch zur Blüte. Besonders attraktiv ist der wilde Wein, gerade zur Fassadenbepflanzung. Anders als Efeu hält er sich mit sogenannten Haftscheiben am Mauerwerk fest und erklimmt so Höhen bis zu 15 Metern. Doch Vorsicht: Der wilde Wein ist bei den meisten Gartenfreunden aufgrund seiner traumhaft roten Färbung im Herbst uns seinem imposanten Beerenschmuck beliebt. Beides bildet er allerding nur an sonnigen Standorten aus.
Kletterpflanzen richtig pflanzen
Zwar dehnt eine Kletterpflanze sich augenscheinlich ausschließlich in der Höhe aus, allerdings sollten Sie bereits bei der Pflanzung beachten, dass sich der Wurzelballen mit zunehmender Höhe der Pflanze auch in die Breite ausdehnt. Deshalb sollten Sie bereits Jungpflanzen in ein mindestens 60cm tiefes Loch einsetzen. Optimalerweise setzen Sie die Pflanze leicht schräg mit Neigungswinkel in Richtung der Kletterhilfe oder der Hauswand ein. Stellen Sie sicher, dass der Boden von ausreichender Qualität ist oder werten sie diesen zuvor mit Humus oder Mutterboden auf. Nachdem die Pflanze eingesetzt wurde, sollten sie das ausreichende und regelmäßige Wässern in der ersten Zeit nicht vernachlässigen und idealerweise schon zu Anfang eine Leithilfe verwenden. Bei richtiger Pflanzung und guten Bodenverhältnissen beschränkt sich der Pflegeaufwand Ihrer Kletterpflanzen in den folgenden Jahren auf regelmäßiges wässern und düngen, sowie gelegentliches Aufbinden und leiten der Triebe.