So gelingt die Anzucht von Samen und Stecklingen im Minigewächshaus

Das Minigewächshaus besteht aus einer stabilen Wanne und einem fest abschließenden und lichtdurchlässigen Deckel. Oftmals besitzt der Deckel zwei kleine verschließbare Lüftungsschlitze um für einen Luftaustausch zu sorgen und um die Luftfeuchtigkeit zu senken. Die Bodenschale wird komplett mit Erde gefüllt. Anschließend werden zur Vermehrung Samen ausgelegt oder Stecklinge eingesetzt, woraus sich später die Jungpflanzen entwickeln sollen. Das Minigewächshaus funktioniert nach dem Prinzip des Treibhauseffektes eines herkömmlichen Gewächshauses. Hierbei dringt die Sonnenstrahlung durch das Dach des Gewächshauses ein, trifft auf den Boden und erwärmt diesen. Der Boden gibt daraufhin die Wärme an die Umgebungsluft ab, welche jedoch nicht direkt aus dem Gewächshaus entweichen kann. Indirekt ist dieses schon möglich, da die Luft außerhalb des Gewächshauses viel Kälter als innerhalb des ist. Dadurch bildet sich ein Temperaturgefälle wodurch dem Gewächshaus wärme entzogen wird. Dieses Phänomen reicht jedoch nicht aus um das Gewächshaus bei starker Sonneneinstrahlung vor Überhitzung zu schützen. Um eine drohende Überhitzung abzuwehren werden die Lüftungsschlitze im Gewächshaus geöffnet. Daraufhin kann die warme Luft und Feuchtigkeit entweichen. Bei Mini-Gewächshäusern muss dieses manuell per Hand geschehen. Deshalb empfiehlt sich der Einsatz eines Thermometers und Hygrometers zum Messen der Temperatur und Luftfeuchtigkeit.

Bei der Anzucht der Keimlinge sollte nährstoffarme Erde verwendet werden, damit der Keimling gezwungen wird ein ordentliches Wurzelwerk auszubilden. Das Substrat sollte nur nass sein und auf keinen Fall wässrige Stellen aufweisen. So lange das Substrat noch feucht ist sollte nicht gegossen werden, da überschüssiges Wasser nicht ohne weiteres im Gewächshaus verdunsten und entweichen kann. Es könnte durch zu viel Nässe zu Fäulnis und Pilzerkrankungen kommen. Aus diesem Grund empfiehlt es sich auch das Kondenswasser aus dem Deckel abzuwischen. Um das Mikroklima im Gewächshaus zu halten sollte der Deckel nach Möglichkeit nicht mehr als einmal Pro Tag abgehoben werden. Die Klima regulieren sollte kontrolliert über das öffnen der Lüftungsschlitze erfolgen und auf keinen Fall sollte vergessen werden diese Schlitze wieder zu schließen.

Bei der Aussaat von Samen sollte zu bis zur ersten Blattbildung die Lichtintensität nicht zu hoch sein, da sonst die Keimlinge zu schnell wachsen und keine Zeit haben einen kräftigen Stängel auszubilden. Daher können diese schnell umknicken. Daher gilt bis zur ersten Blattbildung das Gewächshaus nicht sonnig dafür warm stellen, danach viel Licht aussetzen und Temperatur etwas senken.

Auch für Stecklinge ist ein Minigewächshaus geeignet. Durch den begrenzten Raum im Gewächshaus kann eine viel höhere Luftfeuchtigkeit erreicht werden als es im Wohnzimmer der Fall wäre. Daher wird die Luft schnell mit Wasser gesättigt und die Verdunstung in der Pflanze reduziert. Die Pflanze kann also langsamer und unter kontrolliert optimalen Bedingungen wachsen.