Der Drachenwurz kann bei vollen Sonnenlicht, eine enorme Größe erreichen

Die Drachenwurz, botanischer Name „Calla palustris”, ist unter vielen verschiedenen Bezeichnungen bekannt. So nennt man die Drachenwurz vielerorts auch Sumpf-Calla,, Schlangenwurz, Schlangenkraut, Sumpf-Schlangenwurz oder Schweinsohr. Ihren Namen trägt die Pflanze wegen ihres schlangenähnlichen Wurzelstocks und aufgrund ihrer Anwendung bei Schlangenbissen. Die Bezeichnung „palustris” bedeutet aus dem Lateinischen übersetzt „in Sümpfen wachsend”, was das Vorkommen der Pflanze beschreibt. Besonders wohl fühlt sich die Drachenwurz in Waldsümpfen, Zwischenmooren, Erlen- und Birkenbruchwäldern sowie am Rande von Hochmooren. In der freien Natur findet man sie auch an Fließ- und Stillgewässern und auf feuchten Wiesen

Sehr weit verbreitet ist die Drachenwurz in den gemäßigten bis subarktischen Gebieten der nördlichen Halbkugel. Während man sie häufig in Eurasien und Nordamerika findet, ist sie in Mitteleuropa eher selten anzutreffen. Diese Art ist nach dem deutschen Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) besonders geschützt und war im Jahre 1988 „Blume des Jahres”.

Im Mittelalter wurde die Drachenwurz bei Wunden und Geschwüren sowie Schlangenbissen als Heilpflanze verwendet. Auch bei Ohrenschmerzen und bei Polypen in der Nase wurde sie verwendet. Heute findet die Drachenwurz keine medizinische Verwendung mehr, denn sie ist giftig. In der Wurzel aber auch im Rest der Pflanze ist ein Scharfstoff enthalten, dessen Gift auf Mund und Schleimhäute ätzend wird. Eine starke Vergiftung mit einer Magen- und Darmentzündung ist die Folge. Daher ist die Drachenwurz nur noch vereinzelt als Zierpflanze zu finden.

Die Drachenwurz verfügt über ein weißes Hüllblatt, dass ein wenig an eine Tüte erinnert. Aus diesem Hüllblatt wächst ein grüner Kolben, der mit kleinen Blüten besetzt ist. Die typische Blütezeit dieser Pflanze ist zwischen Mai und September. In dieser Zeit reifen an dem Kolben die roten und giftigen Beeren. Die Drachenwurz kann zwischen 15 und 50 Zentimeter hoch werden und hat grün glänzende gestielten Blätter in Herzform.

Ihrem Ursprung entsprechend wächst die Drachenwurz besonders gut an moorigen Stellen, in Erlenbruchwäldern, an Tümpeln. Sie fühlt sich grundsätzlich dort wohl, wo es feucht ist und bietet sich daher als Bepflanzung in Teichnähe gut an. Da die Pflanze kalihaltige Böden nicht gut verträgt, ist sie in der freien Natur nur noch sehr selten zu finden. Halbschattige Standorte sind der Drachenwurz am liebsten, wobei sie aber auch in der prallen Sonne wächst.

Da die Drachenwurz feuchte Substrate am liebsten mag, ist es wichtig sie regelmäßig zu gießen. Wenn aber die Pflanze verblüht ist, sollte man ihr immer weniger Wasser geben. Die Knollen der Drachenwurz sind sehr frostempfindlich und sollten daher spätestens Ende September aus der Erde genommen werden. Sie sollte frostfrei, bei Temperaturen zwischen zwölf und 15 Grad Celsius in einem hellen Raum überwintern. In dieser zeit wird die Drachenwurz weder gegossen noch mit Dünger versehen. Erst wenn die Blätter wieder austreiben, kann man mit dem Gießen wie dem Düngen beginnen und die Pflanze nach den Eisheiligen ab Mitte Mai wieder ins Freie auspflanzen.