Die Pflanzenveredelung ist ein Form des Klonens und der Vermehrung von Holzgewächsen

Die Veredelung ist eine Form der vegetativen Vermehrung bei hölzernenPflanzen. Es wird dabei eine Unterlage mit einem Teil einer Pflanze, auchbezeichnet als Edelreis und Edelauge verbunden. Es können nur Pflanzen veredeltwerden, welche auch in der Lage sind ein vaskuläres Kambium auszubilden. Je enger die Verwandtschaft zwischen der Unterlage und dem Edelreis ist umsowahrscheinlicher ist es, dass beide Teile zusammenwachsen. Veredelt werden in der Regel Obstsorten wie zum Beispiel Pflaume, Kirsch, Birne und Äpfel. Auch Rosen werden gerne zur Veredelung benutzt.

Der Sinn und Zweck hinter dem ganzen Aufwand ist die Erhaltung derEigenschaften der Ursprungssorte. Die Unterlage dient hierbei alsWurzelsystemersatz der Ursprungssorte. Oftmals tritt das Phänomen auf, dass dieUrsprungsorte ein schwaches Wurzelsystem ausbildet und im Laufe der Zeit diePflanze nicht mehr ausreichend Versorgen kann. In einem solchen Fall wird eineUnterlage eingesetzt, welche ein starkes Wurzelsystem aufweist. Auf dieseUnterlage wird anschließend die Ursprungssorte veredelt. Nun hat dieUrsprungssorte ein starkes Wurzelsystem welches sie versorgt. Auch kann essein, dass zum Beispiel die Pflanze klimatisch nicht an das Klima angepasstist. Durch eine Unterlage kann das Wachstum und die Versorgung der Pflanzeverbessert werden. Beim Apfel zum Beispiel wirkt eine Unterlage dem Höhen und Breitenwuchs entgegen. Der Apfelbaum wächst nur noch 2 m hoch und kaum einen Meter breit. Dies hat jedoch zur Folge, dass das Verhältnis von Baumkrone zuApfel höher ist, als wenn ein großer Baum eine Fläche von zehn Quadratmetern einnimmt. Nebenbei kann mit einer Unterlage auch Zierformen entstehen wie zum Beispiel Hochstämme.

Bei einer Veredelung liegt idealer Weise das Kambium des Edelreises auf demKambium der Unterlage. Im Anschluss bildet sich ein sogenanntesIntermediärgewebe aus dem Kambium der Unterlage aus, welches den Hohlraumzwischen den beiden Pflanzteilen ausfüllt. Nach dem sich das Periderm alsAbschluss der Wunde gebildet hat, wachsen beide Kambien aufeinander zu undverbinden sich. Im letzten Schritt bildet sich neues Holzgewebe und das Phloemund Xylem verbinden sich. Der Vorgang der Veredelung besteht fast immer aus 4 Schritten.

  1. Im erste Schritt beginnt mit dem anschneiden des Astes.
  2. Im zweiten Schritt wird der Reiser angeschnitten.
  3. Im dritten Schritt werden Reiser und Ast durch zusammenstecken miteinanderverbunden.
  4. Im vierten Schritt erfolgt die Wunderversorgung und das Umwickeln derWundstelle mit Klebeband oder Gummiband.

Bei einerVeredelung sollten auf jedenfall auf die Hygiene geachtet werden. DieSchnittfläche darf nicht mit den Fingern oder anderen Gegenständen berührtwerden. Auch darf die Schnittstelle nicht mit Wasser in Berührung kommen. Auchsollte der Astdurchmesser nicht mehr als 16 mm betragen damit die schützendeRinde nicht verletzt wird.
Es gibt insgesamt 4 verschiedene Verfahren eine Pflanze zu veredeln.

  1. Okulation
  2. Kopulation
  3. Pfropfen
  4. Geißfussveredelung