Fungizide werden häufig zur Pilzbekämpfung eingesetzt.

Fungizide sind anorganische oder organische Substanzen, die zur Pilzbekämpfung eingesetzt werden. Die chemikalien töten den Pilz ab wirken also fungizid oder aber hemmen den Pilz am Wachstum. Es sind Verbindungen die im Pflanzenschutz eingesetzt werden oder aber bei der Behandlung von Schimmelpilzen an Wänden, Papier und sogar Lebensmittel. Hier ist auch auf Schimmelpilze zu achten, welche zum großen Teil giftige Nebenprodukte absondern.

Fungizide können je nach Bestimmung unterschiedliche Wirkungsweisen aufzeigen. Dabei wird unterschieden zwischen protektive, kurative, eradikative oder sporozide Wirkung. Diese vier Arten der Wirkung können helfen den Pilz zu bestimmten Zeitpunkten besser zu bekämpfen.

  1. Protektive Fungizide, werden auf die Pflanzenoberfläche gesprüht und verhindern, dass der Pilz in das Pflanzengewebe eindringen kann oder aber das die Spore zu keimen beginnt. Bei protektive Fungiziden sind jedoch mehrere Behandlungen nötig um eine Infektion zu verhindern.
  2. Kurative Fungizide sind in der Lage eine Infektion im Anfangsstadium zu stoppen, in dem zum einen die pflanzlichen Abwehrmechanismen angeregt werden und in dem Pilzwachstumshemmer zum Einsatz kommen.
  3. Eradikative Fungizide können Pilze systemisch bekämpfen, wenn der Pilz bereits große Flächen der Pflanze befallen hat.
  4. Bei der sporozider Wirkung wird durch das Fungizid die Keimbedingung für die Spore, dermaßen verändert, dass es nicht zu einer Keimung kommen kann. Dies kann zum einen dadurch geschehen, dass durch das Fungizid die physiologischen Prozesse in der Spore blockiert werden.

Weiter werden Fungizide nach Ihrem Anwendungsort unterschieden zwischen Blatt-Fungizide, Boden-Fungizide und Beizmittel.

  1. Blatt-Fungizide werden auf die oberirdisch liegenden Pflanzenteile gesprüht und wirken lokal.
  2. Boden-Fungizide sind sogenannte systemische Fungizide und werden über die Wurzel in das Pflanzengewebe eingebracht. Zusätzlich wirken sie im Boden auch gegen Bodenpilze.
  3. Die Beizung findet heute fast nur noch bei der Behandlung von Saatgut statt. Das Saatgut wird dabei in die Fungizid-Lösung getaucht und anhaftende Pilzsporen werden abgetötet.

Eine weitere Unterteilung erfolgt im Bereich der Aufnahme und Verteilung des Wirkstoffes.

  1. Systemische Fungizide können über die Blattoberfläche oder die Wurzel in das Pflanzengewebe aufgenommen werden und über die Leitgewebe in der Pflanze verteilt werden. Da der Transport aufwärts erfolgt, werden so gerade junge Gewebe geschützt. Leider werden mit systemischen Fungiziden nicht alle Bereiche einer Pflanze gleich gut mit dem Wirkstoff versorgt, so dass eine Nachbehandlung gerade der unteren Pflanzenteile zu empfehlen ist. Auch kann es durch den Transport im Wasserstrom zu einer Verdünnung des Wirkstoffes kommen. Systemische Fungizide nutzen oft die Wirkstofffe Triazole, Benzimidazole und Morpholine.
  2. Eine lokalsystemische Verteilung trifft für die Wirkstoffgruppe der Imidazole zu. Der Wirkstoff wird zwar vom Pflanzengewebe aufgenommen dort aber nicht verteilt. Es erfolgt in diesem Fall leider keine Verteilung mit dem Wasserstrom, jedoch kommt es so zu keiner Verdünnung.
  3. Eine nicht-systemische-Wirkung finden wir bei Kontaktfungiziden. Der Wirkstoff bleibt hier auf der Pflanzenoberfläche haften und wirkt dort. Der Wirkstoff kann jedoch durch Regen abgewachsen werden. Auch neugebildete Blätter müssen erneut mit dem Wirkstoff versorgt werden.
  4. Andere Fungizide legen sogenannte Depots an, aus denen der Wirkstoff nur langsam, dafür aber permanent und gleichmäßig an das Pflanzengewebe abgibt. Zu dieser Gruppe gehören die Wirkstoffe der Strobilurine, Anilinoyrimidine, Chinoline und der Oxazolidin.